In 45 Minuten durch die Innenstadt (V)
11 - Geburtshaus Johann Matthäus Voith (An der Stadtmauer 6)
Die Treppen abwärts erreicht man die Vorderseite des Gebäudes Uhuloch. In dem unscheinbaren Giebelhaus wurde am 29.4.1803 Johann Matthäus Voith geboren. Durch den Ausbau der väterlichen Schlosserei zur Maschinenfabrik legte er den Grundstein für die heutige Weltfirma Voith. 1837 verkaufte Voith sein Geburtshaus und verlagerte den expandierenden
Betrieb in die damalige Schleifmühle an der Brenz. Ein Baudatum für das Haus ist nicht überliefert, der hölzerne Türsturz in Kielbogenform an der Ostseite des Gebäudes dürfte jedoch aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen.
12 - Ehemalige Oberamtei und Marstall-Törle (An der Stadtmauer 3)
Wieder in der Hinteren Gasse geht man in nördlicher Richtung und biegt dann links ab in den heutigen Fuß- und einstigen Reitweg zu Burg und Schloss Hellenstein. Beim nordwestlichen Stadtmauerabschnitt findet sich eines der ältesten Steingebäude Heidenheims, die alte Oberamtei. Gegenüber der Oberamtei stand einst ein kleiner, mittelalterlicher Torturm, das Marstall-Törle. Seinen Namen erhielt es durch den Marstall (Pferdestall) der Grafen von Helfenstein, den damaligen Herren über Heidenheim.
13 - Michaelskirche und Pfarrhaus (An der Stadtmauer 1 und 2)
Die evangelische MichaelsÂkirche gründet auf die spätromanische Nikolaus-Kapelle (1210-1220). Sie wurde mehrmals umgebaut und im Jahr 1621/22 nach Norden erweitert. 1668 erhielt der Kirchturm die noch heute vorhandene Kuppelform auf einem achteckigen Oberstock mit bunten Keramikplatten. Bei der Renovierung 1965-1967 fand man 35 zuvor übertünchte frühbarocke Tafelbilder, die größtenteils vom Heidenheimer Kunstmaler und Bürgermeister Gottfried Enßlin (1600-1682) stammen. 27 der Tafeln schmücken die Emporen der Kirche, 18 sind im Museum Schloss Hellenstein zu sehen. Im Chorraum links erkennt man ein Ölgemälde, das die Anbetung Jesu durch die Heiligen Drei Könige darstellt. Es entstand wahrscheinlich im Atelier von Antonis von Dyck, einem Schüler von Peter Paul Rubens. Die Sonnenuhr über dem Eingangsportal stammt vom ehemaligen Oberen Stadttor. Das benachbarte evangelische Pfarrhaus wurde im Jahr 1771 erbaut. Im Zuge der Außenrenovierung legte man 1981 das Fachwerk wieder frei. Die romantische Umgebung wird auch als der Heidenheimer Malerwinkel bezeichnet. Das Motiv bilden das Fachwerkgebäude des Pfarrhauses, der steile Giebel der Oberamtei und das mächtige Nordeingangsportal von Schloss Hellenstein.
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