In 45 Minuten durch die Innenstadt
Sorgsam renovierte Gebäude, Kirchen und die Fußgängerzone, historische Plätze und gepfl egte Grünanlagen – ein Stadtbummel öffnet die Augen für die schönen Seiten der Stadt. Lore Stracke, Heidenheims Stadtführerin, begleitet Sie von Station zu Station.
Die Ziffern vor den jeweiligen Stationen bezeichnen die Punkte auf dem Innenstadtplan auf Seite 30. Zugleich finden Sie bei zahlreichen Stationen auch die entsprechende Nummer der Handystadtführung, unter der Sie bequem per Telefon zusätzliche Informationen abrufen können.
1 - Altes Rathaus (Hauptstraße 34)
Das alte Rathaus bildet den Mittelpunkt der Hauptstraße. Das durch seine Schlichtheit vornehm wirkende Gebäude mit seinen schönen Balkonen im zweiten Stock und einem früher als Glockentürmchen dienenden Dachreiter ist aus Jurakalksteinen gemauert, die aus Heidenheimer Steinbrüchen stammen, vor allem aus den Oolith-Brüchen. Mit diesem stabilen Naturstein wurden übrigens auch Teile des Wiener Rathauses gebaut.
Die Jahreszahl 1846 unter dem Stadtwappen an der östlichen Giebelwand erinnert an die Fertigstellung. Mit dem Umzug 1972 in das neuerbaute Rathaus wurde dann das alte Rathaus zum Kulturhaus umgestaltet. Heute sind hier die Tourist-Information, die Stadtbibliothek und die Volkshochschule untergebracht. Sein Name erinnert an Elmar Doch, der von 1957 bis 1969 als Oberbürgermeister in Heidenheim wirkte. Dreimal täglich (11.30, 12.30 und 16.30 Uhr) spielt ein Glockenspiel der Jahreszeit entsprechende Melodien.
Stadtführungen für jeden Geschmack
Die Tourist-Information Heidenheim hat viele interessante Stadtführungen im Programm: Neben regulären Gruppenführungen zu verschiedenen Themen können individuelle Touren für Einzelreisende oder Gruppen gebucht werden. In der Weihnachtszeit findet die Tour „Über den Dächern von Heidenheim" statt. Für Kinder gibt es spezielle Führungen mit der „Knöpfleswäscherin", ebenso für Jugendliche abendliche Schlossführungen mit Fackeln.
Tourist-Information im Elmar-Doch-Haus, Hauptstraße 34, Telefon 327-4910
Der „Knöpfleswäscher“-Brunnen belebt den Platz vor dem Elmar-Doch-Haus. Der Bildhauer Albrecht Kneer schuf diese originelle Bronzeplastik, die 1984 der Öffentlichkeit übergeben wurde, nach folgender Anekdote: Eine hiesige Bürgerin wollte einst ihrem Mann einen Korb voller Knöpfle, einer einheimischen Hefeteig-Spezialität, die entfernt mit Dampfnudeln vergleichbar ist, in die Fabrik bringen. Unterwegs stolperte sie und Korb nebst Knöpfle lagen auf der Straße. Die Frau war um eine schwäbisch-pragmatische Lösung des Problems nicht verlegen, wusch die Knöpfle in der Brenz und brachte sie ohne viel Aufhebens ihrem Mann. Dem schmeckten die Knöpfle und er bemerkte auch gar nichts. Seit damals haftet den Heidenheimern daher der Beiname „Knöpfleswäscher“ an.
Handy-Stadtführung: 089 / 210 833 7321 – 02
2 - Rathaus (Grabenstraße 15)
Vom alten Rathaus führt der Rundgang durch eine schmale Gasse direkt zur Grabenstraße. Hier erhebt sich die städtebauliche Dominante, das 1972 fertiggestellte Rathaus ©. Der Entwurf stammt von einer Stuttgarter Architektengruppe, die den ersten Preis eines Wettbewerbs gewann, an dem sich 38 Architekten beteiligt hatten. Dieses Bauwerk machte es möglich, dass sämtliche Dienststellen wieder an einem Punkt im Stadtzentrum untergebracht werden konnten.
Als Besonderheit ist an der Rathausfassade ein Piercing-Ring mit 2,4 m Durchmesser zu bestaunen – ein Kunstobjekt des Bildhauer-Symposions 2001.
Handy-Stadtführung: 089 / 210 833 7321 – 04