Für Hobbygeologen: Charlottenhöhle und HöhlenHaus

In Nachbarschaft des prähistorischen Lonetals mit Vogelherdhöhle, Bärenhöhle, Hohlenstein und Bocksteinhöhle liegt die Charlottenhöhle. Mit 587 Metern ist sie eine der längsten Schauhöhlen Süddeutschlands – mit einem Wunderwerk an Tropfsteinen in ihren Gängen und Hallen. Seit August 2011 werden diese durch eine hochmoderne LED-Beleuchtung bestens in Szene gesetzt. So erscheint die Höhle noch geheimnisvoller und ursprünglicher – die Urzeit, in der Bären in der Höhle lebten, wird zum Greifen nah. Eiszeitliche Jäger wie in den Lonetalhöhlen konnten in der Charlottenhöhle jedoch nicht nachgewiesen werden. Entdeckt wurde die Höhle in Giengen-Hürben 1893 – daher auch die Benennung nach der damaligen Königin Charlotte von Württemberg. Das HöhlenHaus am Fuße der Höhle bietet einen faszinierenden Einblick in die viele Millionen Jahre alte Erdgeschichte und ist zugleich Eingangsportal des GeoParks „Schwäbische Alb“.


HöhlenHaus, Telefon 07324-987146

Für Urzeitfaszinierte: Meteorkrater-Museum

Vor ungefähr 15 Millionen Jahren erschütterte ein gigantischer Meteoriteneinschlag jene Gegend, in der sich heute Steinheim befindet. Die Gewalt des Aufschlags ist kaum zu begreifen: Die freigesetzte Energiemenge betrug 78 Milliarden Kilowattstunden und vernichtete alles Leben im weiten Umkreis. Ein durch den Einschlag entstandener Kratersee, der wahrscheinlich mehr als eine Million Jahre bestand, war dann die Quelle für neues, vielfältiges Leben.
Das Ereignis, seine Folgen sowie das Leben und Sterben im und am urzeitlichen Steinheimer Kratersee werden im Meteor­krater-Museum anschaulich dargestellt. Bemerkenswert ist vor allem die Darstellung der exotischen Vielfalt an Organismen aus der Zeit des Kratersees. Fossilien von 230 Tier- und 90 Pflanzenarten machen die Ausstellung zu einem auch für Kinder interessanten Erlebnis.


März bis Oktober, jeweils Sa/So 9-12 und 14-17 Uhr, Wochentags und zwischen November und Februar Gruppenführungen nach Voranmeldung, Telefon 07329-960656

Für Steinzeitforscher: die Wiege der Kunst am Vogelherd

Im Juni 2006 entdeckten die Archäologen der Universität Tübingen bei Nachgrabungen an der Vogelherdhöhle nahe Stetten/Lonetal eine vollständig erhaltene Tierfigur aus Elfenbein - ein kleines Mammut, etwa 35.000 Jahre alt. Ebenso wie das um 1931 gefundene Wildpferdchen zählt es zu den ältesten plastischen Kunstwerken der Menschheit. Eine Weltsensation: Hier im Lonetal stand also die Wiege der Kunst! Um dieses kulturelle Erbe zu bewahren und Interessierten die Originale vor Ort nahezubringen, wird derzeit ein „Steinzeit-Areal am Vogelherd" geplant. In einer original nachgebauten Schauhöhle sollen echte eiszeitliche Fundstücke aus der Vogelherdhöhle, darunter ein später entdecktes Löwenkopf-Fragment sowie Schmuckteile, präsentiert werden. Der Tipp für Wanderer oder Radler ist eine Tour zu den Lonetalhöhlen: Vogelherdhöhle, Hohlenstein, wo der Löwenmensch gefunden wurde, und die Bocksteinhöhle.